Stress und gesunde Lebensführung

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Gesunde Lebensführung

Um Situationen, die Stress bei uns auslösen, gut zu durchstehen, sollten wir gesund und belastbar sein. Dies können wir durch einen gesunden Lebensstil unterstützen. Zu einer gesunden Lebensführung gehören neben der Stressvorbeugung folgende Punkte: oft genug Pausen einlegen, keine oder nur wenig Substanzen wie Kaffee, Nikotin, Alkohol oder Drogen konsumieren, ausreichend und erholsam schlafen, sich gesund ernähren, sich viel bewegen, ärztliche Kontrolltermine wahrnehmen. Sie können mit einer gesunden Lebensführung ungünstigen persönlichen Veranlagungen entgegenwirken. Wenn beispielsweise in Ihrer Familie mehrere Mitglieder an derselben Krebsart erkrankt wären, dann sollten Sie besonders auf typische Risikofaktoren achten, die entsprechenden Schutzfaktoren nutzen und dadurch eine Erkrankung verhindern.

Auswirkungen von Stress auf die Lebensführung

Leider verhalten wir uns unter Dauerstress selten so. Stress verhindert geradezu eine gesunde Lebensführung. Ich habe früher behauptet, Stress könne nützlich sein und wäre in der Evolution wichtig gewesen. Wieso verhindert er dann gesundes Verhalten? Die Stressreaktion kann uns in Gefahrensituationen oder bei größeren Problemen helfen: Es wird dann automatisch ein „Notfallprogramm“ aktiviert. Der gesamte Organismus wird für eine kurzfristige Problemlösung mobilisiert, z.B. eine drohende Gefahr abzuwenden oder eine für uns wichtige Situation erfolgreich zu bewältigen. Dabei nimmt unser Körper keine Rücksicht auf langfristige Gesundheitsaspekte; im Extremfall geht es einfach nur ums Überleben.

Ein Beispiel aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen: Wenn eine Gruppe Frühmenschen von Raubtieren angegriffen wurde, dann war erst einmal keine Pause zum Ausruhen, Essen oder Schlafen angesagt, sondern maximale Konzentration auf den Kampf und danach auch noch Wache halten. Wir Menschen heute müssen nur selten ums Überleben kämpfen, das Notfallprogramm wird bei Stress aber immer noch aktiviert und beeinflusst unser Verhalten. Fangen wir mit der Ernährung an: Natürlich essen wir in einer Gefahrensituation nicht, wenn doch dann oft hastig, durch Heißhunger oft Süßes, um schnell Energie zu bekommen. Die Portionen werden eventuell größer, um den aufgeschobenen Hunger zu stillen oder Reserven für die nächste Stresssituation zu bilden. Gesunde Lebensmittel mit Ballaststoffen interessieren uns gerade bei Heißhunger wenig. Aufputschende oder auch beruhigende Substanzen wie Kaffee, Nikotin, Alkohol oder Drogen werden in Stresssituationen eher konsumiert, weil sie zum jeweiligen Bedürfnis nach hoher Konzentration bzw. Beruhigung passen.

Wenn wir durch Stress in Zeitnot sind oder auf das Problem fokussiert, dann machen wir weniger oft Pausen, schlafen nicht genügend, treiben weniger Sport und gehen manchmal gerade dann nicht zum Arzt, wenn es nötig wäre. Kurzfristig kann dies als Notfallprogramm zur unmittelbaren Problemlösung sinnvoll sein. Langfristig gesehen sollten wir uns natürlich so oft wie möglich gesund verhalten. Daher sind hier wieder die Strategien Stressreduzierung und Vorbeugung gefragt.

Dieser und andere Begriffe werden in unserem Online-Kurs "STRESS MINIMAL" näher erläutert. Zum Kurs